NACH DEM TOD VON ROBERT ENKE
DFB läuft am Mittwoch mit Trauerflor auf[/size]
[size=150]Schweigeminute vor Spiel gegen die Elfenbeinküste / Training in Düsseldorf ein Versuch, in den Fußball-Alltag zurückzukehren
Nach dem bewegenden Abschied von Robert Enke hat Bundestrainer Joachim Löw mit dem Nationalteam den schwierigen Versuch gestartet, in den Fußball-Alltag zurückzukehren. DFB-Kapitän Michael Ballack hatte am Sonntag auf einem schweren Gang gemeinsam mit Per Mertesacker auf dem Rasen der Arena von Hannover einen Kranz vor dem aufgebahrten Sarg des verstorbenen Kollegen niedergelegt.
Direkt von der Trauerfeier reiste die Nationalelf weiter nach Düsseldorf, wo sich der Vize-Europameister auf das letzte Länderspiel des Jahres am Mittwoch gegen die Elfenbeinküste (20.45 Uhr, live in der ARD) vorbereitet. Es wird für die Spieler, Trainer und Funktionäre ein Spagat ohne bisheriges Beispiel. Löw verzichtet auf Stürmer Miroslav Klose, dessen Zwillingssöhne Noah und Luan an Schweinegrippe erkrankt sind.
Schon für Sonntagnachmittag hatte Löw im „Hilton“-Hotel eine individuelle Fitness-Einheit angesetzt, ein erster Schritt zu vertrauten und gewohnten Abläufen. An diesem Montag wird die Nationalelf dann erstmals nach dem Selbstmord von Robert Enke und dem daraufhin vom DFB abgesagten Länderspiel gegen Chile wieder auf dem Rasen üben. Für Löw, der die Abschiedsfeier für den angesehenen und beliebten Enke an der Seite von Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann miterlebte, wird das 45. Länderspiel als Bundestrainer die außergewöhnlichste Mission seit dem Amtsantritt im Sommer 2006.
Die Trauer über den Tod von Torhüter Enke ist bei der DFB- Auswahl nach wie vor groß. „Es wird noch lange anhalten, dieser Zustand der stillen Trauer über diesen unbegreiflichen, viel zu frühen Tod“, heißt es in einer Traueranzeige der Nationalmannschaft, die am Wochenende in vielen Zeitungen erschien. Kapitän Ballack, neben Löw und Teammanager Oliver Bierhoff Unterzeichner der Anzeige, hatte Enke schon aus Jugendjahren gekannt. Noch würden die Bilder von der Tragödie um Robert Enke vor aller Augen stehen, sagte DFB-Präsident Theo Zwanziger in seiner Trauerrede im Stadion von Hannover. Zwanziger sagte aber auch: „Diese Bilder verändern sich. Sie werden mal stärker und verblassen. Die Zeit wird vergehen. Das Leben wird wieder seinen Anfang nehmen.“
Der Neuanfang für das DFB-Team heißt Elfenbeinküste, auch wenn beim Spiel in Gelsenkirchen die Ehrungen für den verstorbenen Enke nochmals in den Vordergrund rücken werden. Mit einem Film und einer Schweigeminute wird der DFB Enke gedenken. Die Akteure laufen mit Trauerflor auf. Der Anpfiff der Partie soll dann „für uns alle ein Schritt nach vorn sein“, erklärte Bierhoff. Der Manager wertete die große Anteilnahme im Nationalteam auch als ein „Zeichen für den Zusammenhalt“ und „die Freundschaft unter den Spielern“.
Quelle: mopo.de