Ruud, das war van-tastisch![/size]
Doppelpack: 90 Sekunden brauchte
-Superstar van Nistelrooy, um seinen Ruf, der ihm vorauseilt, zu untermauern. "Unglaublich!"
VON SIMON BRAASCH
Als Ruud van Nistelrooy um 16.53 Uhr den Rasen der Mercedes-Benz-Arena betrat, da erntete er gellende Pfiffe. Einschüchtern wollten die Stuttgarter Fans den Niederländer. Ihm mal so richtig zeigen, wo der Hammer hängt. Doch zwölf Minuten später war von Pfiffen nichts mehr zu hören. Im Gegenteil. Schockstarre herrschte bei den Schwaben vor, während es auf Hamburger Seite kein Halten mehr gab. Richtig
ssen aber konnte eigentlich niemand, was da gerade passierte.
90 Sekunden brauchte Ruud "van-tastisch", um seinen Ruf, der ihm vorauseilt, zu untermauern. 90 Sekunden und zwei Schüsse. Einen mit links, einen mit rechts. Jedesmal unhaltbar. Und nachdem der
zwischenzeitlich sogar um einen Zähler zittern musste, sicherte der Niederländer mit seinem Blitz-Doppelpack letztlich sogar drei. Dieses 3:1 (1:0) wird in die Geschichte des
eingehen, soviel ist sicher.
"Unglaublich war das", konstatierte "Van the Man" später. "Man kann nicht
ssen, wie schnell das alles ging." Nicht mal er, der Vollstrecker, der Eiskalte. Kurz nach dem Seitenwechsel
tte er angefangen, sich aufzuwärmen. Da führte der
nach Marcus Bergs klasse Rechtsschuss aus der 23. Minute noch mit 1:0. Van Nistelrooy sah das Unheil kommen, als Träsch die Kugel aus 20 Metern zum Ausgleich ins Netz drosch (55.). Er sah, wie Marica den VfB sogar hätte in Führung schießen können (59.). Und er wurde ungeduldig. "Ich
be immer auf die Uhr geguckt und dachte: Ich will rein. Aber ich konnte es dem Trainer nicht sagen – er stand zu weit weg", erklärte der 33-Jährige scherzend. Dann kam er. Und wie.
Unnachahmlich, wie sich van Nistelrooy im Rücken der VfB-Deckung weg schlich, als Rozehnals Freistoß in den Strafraum segelte und Tesche ihn per Kopf verlängerte. Volley nahm er die Kugel, mit links, flach rechts sauste sie ins Netz – die erneute Führung (75.).
90 Sekunden später bediente Berg seinen Sturmpartner. Wieder brauchte van Nistelrooy genau einen Ballkontakt, links unten schlug’s ein – die Entscheidung. Und der Moment, der alle Dämme brechen ließ. Direkt vor der
-Trainerbank stürzte sich alles, was zwei Beine
tte auf den Matchwinner. "Das war wunderschön, das sind die Momente, die den Fußball so schön machen", erklärte van Nistelrooy. "Alle waren da, die Zeugwarte, der Busfahrer, die Physios. Das ist schön. Sie alle arbeiten jeden Tag sehr viel für diesen Verein, nicht nur wir Spieler."
Ruud belohnte sie alle. Mit zwei Treffern zum vielleicht wichtigsten Auswärtssieg dieser Saison. Zwei Punkte
tte der
zuletzt in Köln nach einer 3:1-Führung leichtfertig verspielt, nun holte das Team von Trainer Bruno Labbadia sie sich zurück. Weil es wieder einen Mann in seinen Reihen
t, der den Unterschied ausmacht.
Alles wunderbar, sollte man meinen. Doch so ganz lich trat van Nistelrooy die Heimreise nicht an. "Es ist schade, dass meine Familie noch nicht bei mir sein kann", ließ er wissen. "Man könnte sich sonst einen richtig schönen Abend machen."
Den bescherte der König der Tore zumindest allen Hamburgern. Die Ruud-Mania wird nun erst so richtig beginnen. Weil dieser Typ einfach nicht zu
ssen ist.
[size=150]Info:
VfB Stuttgart: Lehmann - Celozzi, Tasci, Delpierre, Molinaro (90. Boka) - Träsch, Khedira - Gebhart (56. Hilbert), Hleb (56. Kuzmanovic) - Pogrebnjak, Marica
HSV: Rost - Demel, Rozehnal, Mathijsen, Aogo (32. Torun) - Rincón, Jarolim - Trochowski (65. Tesche), Jansen - Berg, Petric (65. van Nistelrooy)
Schiedsrichter: Aytekin (Oberasbach) - Zuschauer: 41.500
Tore: 0:1 Berg (23.), 1:1 Träsch (55.), 1:2 van Nistelrooy (75.), 1:3 van Nistelrooy (76.)
Gelbe Karten: Marica (5) / Jarolim (5)
Quelle: mopo.de