Hamburg: Labbadia beurlaubt
Moniz ist "200 Prozent "[/size]
Der Hamburger SV t in der Endphase der Saison die Reißleine gezogen und Bruno Labbadia entlassen. Vor dem wichtigen Spiel beim FC Fulham am Donnerstag, das die Europa-League-Finalteilnahme im eigenen Stadion sichern und damit die verkorkste Saison retten soll, entbanden die Klubverantwortlichen des Liga-Dinos den Trainer von seinen Aufgaben. Co-Trainer Ricardo Moniz übernimmt vorerst.
Die Trennung von Labbadia war das Ergebnis einer Krisensitzung am Montagmorgen. "Das Thema Labbadia ist durch", erklärten Vertreter des -Aufsichtsrats nach der kurzfristig einberufenen Sitzung. Klub-Chef Bernd Hoffmann bestätigte den Sachverhalt am Mittag. "Die Trennung ist uns schwer gefallen. Wir wollten mit Bruno Labbadia den Kreislauf durchbrechen", so Hoffmann, der damit auf die vielen Trainerwechsel in der jüngeren Vergangenheit anspielte. Doch in der aktuellen Situation konnte es so nicht weitergehen, Labbadia wurde ebenso wie sein Co-Trainer Eddy Sözer beurlaubt. "Der Vorgang war alternativlos", sagte Hoffmann unmissverständlich.
Damit reagierte der Vorstand der Hanseaten einen Tag nach dem desaströsen 1:5 (0:3) bei 1899 Hoffenheim auf die anhaltende Talfahrt in der Liga. Zugleich soll ein klares Zeichen gesetzt werden vor dem Halbfinal-Rückspiel beim FC Fulham am Donnerstag (21.05 Uhr).
100 Prozent ? Moniz: "200 Prozent!"
Bis Saisonende wird Techniktrainer Ricardo Moniz das Sagen ben, der in seiner Vita schon für namhafte Klubs wie Tottenham Hotspur, PSV Eindhoven, Grashopper Zürich und Feyenoord Rotterdam arbeitete und schon am Montagvormittag das Training leitete. Moniz, der 2008 mit Martin Jol an die Elbe gekommen war, wird von Red Bull Salzburg umworben. Er soll dort künftig die Fußballakademie leiten. "Moniz lebt Fußball. Wer ihn kennt, weiß: Keiner ist jetzt mehr '100 Prozent
' als er", sprach Hoffmann dem Niederländer das Vertrauen aus. "Wir glauben, dass Ricardo die verschütt gegangenen Prozent jetzt herauskitzeln kann."
Dessen ist sich auch der Interims-Chefcoach sicher. "Wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dass wir das mit der Mannschaft hinkriegen, hätte ich es nicht gemacht", so der 45-Jährige, der sich an einem für ihn selbst "dramatischen Tag" bei Labbadia persönlich verabschiedete. "Ich schätze Bruno als Trainer und als Mensch. Jetzt geht es darum, den Schalter umzulegen." Während Bernd Hoffmann ihn als "100 Prozent " bezeichnete, stufte sich Moniz selbst gar als "200 Prozent
" ein.
Im Vordergrund stand bei der Entscheidungsfindung der -Spitze, "die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, am Donnerstag mit dem Klub erfolgreich zu sein". Mit der Lösung Moniz für Labbadia glaubt der
, den richtigen Weg zu gehen. Ihm zur Seite stehen derzeit noch Torwarttrainer Claus Reitmaier und Athletiktrainer Markus Günther. Bis Donnerstag wird wohl eher kein neuer Co-Trainer mit ins Boot geholt.
[size=200]Salzburg? "Es geht nur um Donnerstag"
Die Frage nach seiner Zukunft und dem Thema Red Bull Salzburg wollte Ricardo Moniz indes am Montag nicht beantworten. "Bis Saisonende gebe ich keine Erklärung ab. Es ist nicht relevant, was mit mir passiert. Es geht nur um Donnerstag."
Das Hinspiel gegen Fulham endete 0:0. Am 12. Mai steigt das Europa-League-Endspiel in Hamburg. Mit oder ohne - das ist die große Frage. In jedem Fall ohne Bruno Labbadia.
Labbadias Vertrag tte Laufzeit bis 30. Juni 2012, er erhält nun eine Million Euro Abfindung. In der vergangenen Saison
tte Labbadia Bayer Leverkusen trainiert und war im Sommer gegen eine geschätzte Ablöse von 1,3 Millionen Euro als Nachfolger von Martin Jol nach Hamburg gewechselt. Der frühere Bundesliga-Torjäger war bei seiner Verpflichtung der sechste Trainer des
in knapp sechs Jahren.
Quelle: kicker.de