WIE SOLL DAS GUT GEHEN?
HSV: Mit Euro-Kater ins letzte Heimspiel[/size]
[size=150]Keine 41 Stunden nach dem Europacup-Aus wartet auf den am Sonnabend die Höchststrafe: Um 15.30 Uhr geht es im letzten Heimspiel gegen Abstiegskandidat Nürnberg. Ein Spießrutenlauf könnte der Mannschaft und Boss Hoffmann bevor stehen.
VON SIMON BRAASCH
Die allgemeine Sprachlosigkeit hielt auch am Tage danach noch an. Still und in kleinen Grüppchen wanderten die Profis des in den Flieger, der sie von London-Gatwick aus zurück nach Hamburg brachte. In die Stadt des Europa-League-Finales, das am 12. Mai ohne Lokalmatadoren stattfinden wird. Genau diese Erkenntnis war es, die allen die Sprache raubte. Es ist vorbei.
Schon kurz nach dem Abpfiff setzte der kollektive Schockzustand ein. Ganz ruhig sei es in der Kabine gewesen, erklärte Ricardo Moniz nach dem 1:2 beim FC Fulham, das die komplette Saison des zerstörte. "Aber das ist normal nach solchen Spielen", so der Interimstrainer. "Was soll man da auch noch groß sagen?"
Fragt sich nur, wie es weitergehen soll. Denn keine 41 Stunden nach dem Europacup-Aus wartet auf den am Sonnabend die Höchststrafe – das nächste Spiel. Nürnberg kommt in den Volkspark (15.30 Uhr, Live-Ticker auf MOPO.DE), als letzter Heimgegner einer Serie, die gefühlt schon beendet ist. "Es ist schwer, jetzt an dieses Spiel zu denken", bekannte Kapitän David Jarolim, den Tränen nahe. Er sprach für alle. "Ich weiß auch nicht, wie man mit so einer schwierigen Situation am besten umgeht", ergänzte Mladen Petric. Wie will Moniz, der gewiss zahlreichen Stars eine Pause gönnen wird, seine Mannschaft nur motivieren?
Trauer. Tiefe Enttäuschung. Die pure Tristesse. Und dann auch noch ein Kick, den keiner braucht – nur der Gegner, der gegen den Abstieg kämpft.
Nichts anderes als ein Spießrutenlaufen könnte den ohnehin schon entsetzten Hamburgern bevor stehen. Und insbesondere ihrem Klubboss.
Bernd Hoffmann stand bereits wenige Minuten nach dem Abpfiff in London im Fokus der Fan-Kritik. Orkanartige "Hoffmann-Raus"-Rufe llten durch Craven Cottage, weitaus lauter als vier Tage zuvor, nach dem schlimmen 1:5 in Hoffenheim. "Das ist nicht schön, aber damit muss ich leben", erklärte der Chef des Ganzen. "Der Frust muss raus, das nehme ich nicht persönlich."
Eine großzügige Aussage. Wie aber wird Hoffmann mit neuerlichen Anti-Schlachtrufen umgehen? Die sind am Sonnabend programmiert – nach einer unterm Strich schlimmen Saison, die durch das Verpassen des internationalen Wettbewerbs gekrönt wurde. Als "sportlich bittersten Moment, seit ich hier bin", beurteilte Hoffmann die Pleite von Fulham. Er sagt aber auch: "Der Verein t in den letzten sieben Jahren eine exzellente Entwicklung genommen."
Es steht zu befürchten, dass dem Großteil der Fans das an diesem Tag ziemlich schnuppe sein wird.
Quelle: mopo.de