Grandiose Aufholjagt in Istanbul

#1 von NUR DER HSV , 20.03.2009 20:36

Guerrero und Olic schießen Hamburg im Uefa-Cup-Rückspiel in Istanbul weiter

3:2-Sieg! Der HSV steht im Viertelfinale

Der Hamburger SV steht nach einem 3:2-Sieg in Istanbul im Viertelfinale des Uefa-Pokals. Nach einem 0:2-Rückstand trumpfte der HSV groß auf und drehte die Partie durch Tore von Paolo Guerrero (2x) und Ivica Olic.

Das war nichts für schwache Nerven! Der Hamburger SV steht nach einem 3:2-Sieg über Galatasaray Istanbul im Viertelfinale des Uefa-Pokals. Im „Hexenkessel“ Ali-Sami-Yen-Stadion zitterte sich der HSV vor 23.500 Zuschauern durch Tore von Paolo Guerrero (57./60.) und Ivica Olic (89.) eine Runde weiter. Nach starkem Beginn hatten die Hamburger bereits mit 0:2 zurückgelegen, ehe der Peruaner mit einem Doppelpack innerhalb von vier Minuten für den Ausgleich sorgte. Olic machte eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit das Weiterkommen perfekt.

Trainer Martin Jol zeigte sich nach dem Abpfiff erleichtert: "Galatasaray hat 2:0 geführt, dann kam Paolo mit zwei wunderschönen Toren. Wir wussten, wenn wir ein Tor schießen, wird das Publikum unruhig." Doppeltorschütze Guerrero freute sich: "Wir sind sehr glücklich über das Weiterkommen."

Martin Jol musste seine Mannschaft im Vergleich zum Hinspiel (1:1) auf zwei Positionen verändern. Für die Verletzten Mladen Petric und Piotr Trochowski rückten Petric’ kroatischer Landsmann Ivica Olic und Jonathan Pitroipa in die Startelf.

Der HSV begann druckvoll und versuchte gleich die Kontrolle über das Spielgeschehen zu gewinnen. Den ersten Torschuss gab jedoch der Gastgeber aus Istanbul in Person von Ayhan Akman (7. Minute) ab. Die größte Chance der Anfangsphase hatte dennoch der HSV. Nach einer Flanke von Jonathan Pitroipa kam Ivica Olic zum Kopfball, doch Torwart Morgan de Sanctis lenkte den Ball knapp über die Latte. Bei der anschließenden Ecke verpasste Collin Benjamin den Ball und die Hamburger Führung nur haarscharf.

In der Folge flachte die Partie deutlich ab, der HSV war jedoch die aktivere Mannschaft. Galatasaray Istanbul trat im heimischen Stadion äußerst passiv auf und ließ in der ersten halben Stunde jegliche Kreativität vermissen. Erst nach 31 Minuten kamen die Türken zu einer ersten echten Chance. Nach einer Unachtsamkeit in der HSV-Hintermannschaft kam Sabri Sarioglu zum Schuss, doch verfehlte das Tor von Frank Rost aus guter Position deutlich.

Die Schlussphase der ersten Halbzeit dominierten dann die Gastgeber, die den HSV immer wieder mit schnellem Konterspiel überraschten. Nach einem Foul von Jerome Boateng gegen Stürmer Milan Baros entschied Schiedsrichter Pedro Proenca (Portugal) auf Strafstoß. Harry Kewell ließ Frank Rost in der 42. Minute keine Chance. 1:0 für Galatasaray – wie schon im Hinspiel gingen die Türken in Führung. Jerome Boateng sah zudem die gelbe Karte.

In einer an Torchancen armen ersten Halbzeit tat der HSV über weite Strecken mehr fürs Spiel, ohne jedoch zwingend zu werden. Galatasaray begann verhalten und stand im eigenen Stadion tief. Aufgrund der starken Endphase verdienten sich die Türken den Führungstreffer zur Pause jedoch.

Nach dem Seitenwechsel schien die HSV-Defensive gedanklich noch in der Kabine. Nach Anspiel von Ayhan verlud Arda Joris Mathijsen und Jerome Boateng und bediente Milan Baros mustergültig. Der Tscheche hatte keine Probleme den Ball zum 2:0 (48.) über Frank Rost hinweg zu lupfen.
Danach zeigte der HSV Moral! Wie aus dem Nichts erzielte Paolo Guerrero aus 20 Metern halbrechter Position den Anschlusstreffer (57.). Nur vier Minuten später war es wieder der Peruaner, der sich nach Pass von Ivica Olic durch die Gala-Abwehr tankte. Sein Schuss aus kurzer Distanz schlug unhaltbar hinter de Sanctis ein. Doppelpack Guerrero! Nach einer Stunde stand der HSV unter dem Jubel der 600 mitgereisten Hamburger Fans im Viertelfinale. Der Hexenkessel Istanbul – plötzlich ganz still.

Galatasaray war gefordert und übernahm die Initiative. Dem HSV ergaben sich dadurch mehrfach Konterchancen. Immer wieder rannte Ivica Olic in gewohnter Manier die Linie rauf und runter, doch sowohl Pitroipa (70.), als auch Jarolim (72.) verpassten. In der Schlussviertelstunde entwickelte sich ein völlig offenes Spiel, indem beide Seiten ihr Heil in der Offensive suchten.
Für die Entscheidung zu Gunsten der Hamburger hätte Kapitän David Jarolim in der 81. Minute sorgen können. Frei vor de Sanctis traf der Tscheche nur den Pfosten. Eine Minute später war Pitroipa aus dreizehn Metern beim Torschuss weggerutscht. Auch Ivica Olic erlöste den Hamburger Anhang nicht frühzeitig. Sein Versuch landete am Außennetz (85.). Im Anschluss drängten die Türken auf den Siegtreffer. Mehrfach musste die HSV-Abwehr in höchster Not klären. In der 86. Minute verhinderte Frank Rost nur knapp den Treffer.

Die Erlösung für den HSV in der 89. Minute: Nach einem erneuten Konter brach Ivica Olic auf der linken Seite frei durch und lupfte den Ball über de Sanctis hinweg ins Hamburger Glück. Nach 0:2-Rückstand hatte der HSV unglaublichen Aufwand betrieben und steht nach Werder Bremen als zweiter deutscher Vertreter im Viertelfinale des Uefa-Pokals.
nk
Aktualisiert am 20. März 2009 um 16:26 Uhr

Quelle: Hamburger Abendblatt

 
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RE: Grandiose Aufholjagt in Istanbul

#2 von NUR DER HSV , 20.03.2009 20:52

Uefa-Cup: HSV zieht nach Aufholjagd durch ein 3:2 ins Viertelfinale ein

Guerrero schießt HSV aus der "Hölle"

Dank Paolo Guerrero wartet nun das Uefa-Pokal-Viertelfinale auf den HSV. Der Stürmer schlug gegen Galatasaray zwei Mal zu. Olic sorgte sogar am Ende noch für den Sieg.
Von Alexander Laux


Istanbul -
In der Stunde seines größten Triumphs dachte Paolo Guerrero (25), den sie auch den kleinen Krieger nennen, bereits an die nächste Aufgabe. "Wir sind jetzt sehr glücklich. Aber wir haben ja am Sonntag schon wieder ein ganz wichtiges Spiel bei Schalke 04."
Die nach Moral und Arbeit klingenden Worte des Peruaners - sie hatten an diesem kühlen Abend in Istanbul Symbolkraft. Denn mit einer unglaublichen Energieleistung stürmte der HSV doch noch ins Viertelfinale des Uefa-Cups (9. und 16. April) und darf heute um 13 Uhr bei der Auslosung in Nyon wieder auf ein Traumlos hoffen. 3:2 (0:1) siegte am Ende der HSV, der schon mit 0:2 fast aussichtslos zurückgelegen hatte, beim türkischen Meister Galatasaray Istanbul. Damit lebt nach dem 1:1 im Hinspiel auch der Traum vom Triple weiter - denn der HSV ist neben dem Uefa-Cup auch weiter aussichtsreich im Rennen um den DFB-Pokal und um die deutsche Meisterschaft. Auf jeden Fall ist der erste Titelgewinn seit 1987 (Gewinn des DFB-Pokals) greifbar wie lange nicht mehr.
Und er war der Held dieses aufregenden Spiels. Ausgerechnet Guerrero, der in Hamburg so oft im Schatten des gefeierten Duos Petric und Olic steht. Er hat es an diesem Abend endgültig den Skeptikern gezeigt, die dem Peruaner nie den großen internationalen Durchbruch zugetraut hatten.
Guerreros langer Weg zum Helden - er war symptomatisch für dieses Spiel. Denn im ersten Durchgang kam der ehemalige Bayern-Stürmer auf der rechten Seite überhaupt nicht zurecht vor 23 500 Zuschauern im ausverkauften Ali-Semi-Yen-Stadion. Seine Teamgefährten hatten dagegen den Gegner weitgehend im Griff - von der viel zitierten Höllenstimmung war zunächst wenig zu spüren. Die überraschende Taktik von Trainer Jol, der mit Olic, Guerrero und Pitroipa gleich drei Stürmer aufbot, irritierte Gegner und Fans gleichermaßen. Die ersten Chancen gehörten den Hamburgern, HSV-Torwart Frank Rost wiederum wurde kaum beschäftigt.
Und dennoch schien sich ab der 41. Minute der Spruch auf dem Transparent in deutschen Sprache im Fanblock der Türken zu bewahrheiten: "Kein Ausgang aus der Hölle." Der Elfmeter durch Kewell, vorausgegangen war ein amateurhaftes Foul von Boateng an Baros, bedeutete das 1:0 für Galatasaray. Als dann noch Baros in der 48. Minute auf 2:0 erhöhte, schien das Schicksal des HSV besiegelt. Schließlich war das Jol-Team ohne neun Profis angetreten - besonders Trochowski und Petric wurden schmerzlich vermisst


Kaum einer der rund 600 mitgereisten HSV-Fans gab in dieser Phase noch einen Pfifferling auf das junge, unerfahrene Team. Die Türken feierten bereits den Einzug ins Viertelfinale - wie immer mit bengalischen Feuern.
Sie feierten zu früh. Denn mit zwei Toren sorgte Guerrero, der jetzt im Angriffszentrum stürmte, für die Wende. Damit war der HSV wieder weiter - und das Wunschergebnis von Martin Jol ("Ein schönes 2:2 wäre doch was") perfekt. Was dann folgte, war nichts für schwache Nerven. Galatasaray warf alles nach vorn, der HSV konterte immer wieder gefährlich. "Wir hätten in dieser Phase längst für die Entscheidung sorgen müssen", brummte Martin Jol.
Diesen Job übernahm schließlich Olic. Mit seinem Lupfer zum 3:2 sorgte der Kroate endgültig für Klarheit. Am stärksten umjubelt indes wurde nach dem Schlusspfiff Paolo Guerrero. Nach dem großen Abend des kleinen Kriegers.

Istanbul: De Sanctis - Sabri Sarioglu, Kewell, Hakan Balta, Yaman - Baris Özbek, Ayhan Akman - Serkan Kurtulus (77. Sas), Arda Turan - Lincoln (67. Karan) - Baros.
Hamburg: Rost - Benjamin (81. Gravgaard), Boateng, Mathijsen, Aogo - Alex Silva, Jarolim, Jansen - Olic (90+2 Ricon), Guerrero, Pitroipa.
Schiedsrichter: Pedro Proenca (Portugal).
Tore: 1:0 Kewell (41., Foulelfmeter), 2:0 Baros (48.), 2:1 Guerrero (57.), 2:2 Guerrero (60.), 2:3 Olic (89.)
Zuschauer: 23 500 (ausverkauft).
Gelbe Karten: Ayhan Akman - Rost (2), Pitroipa, Boateng (3).


erschienen am 20. März 2009

Quelle: Hamburger Abendblatt

 
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