Van Nistelrooy Endlich darf ich wieder richtig Stürmer sein
+++ Der Welt-Star im BILD-Interview über die neue Saison, seine Ziele, Raul, Trainer Veh und dass er nie daran dachte, den zu verlassen
In Früh-Form: Ruud van Nistelrooy (r.)
traf im Test gegen Reutte doppelt und freut sich auf die SaisonFoto: Witters1 von 1925.07.2010 - 23:11 UHRZwei Tore, eine Vorlage mit der Hacke für Paolo Guerrero. -Stürmer Ruud von Nistelrooy (34) legte beim 6:0 im Test gegen Ösi-Klub Reutte eine Gala hin. Der Holland-Star ist in alter Form. Das BILD-Interview.
Van Nistelrooy: „Super. Es ist , dass ich so lange Urlaub
tte. Das Training ist
rt, aber jeder Tag bringt mich weiter. Für mich läuft es
tastisch. Meine letzte richtige Vorbereitung
tte ich vor zwei Jahren. Jetzt schaffe ich mir eine
e Basis für eine
e Saison.“
BILD: Was heißt für Sie ?
Van Nistelrooy: „Ich will alle Spiele machen, wichtig für die Mannschaft sein. Wenn ich fit bleibe, bin ich wichtig. Das weiß ich. Ich will mein altes Niveau zurück.“
BILD: Sie ben hohe Ansprüche an sich.
Van Nistelrooy: „Die Erwartungen an mich von außen sind wahrscheinlich die gleichen, die ich persönlich an mich be. Ich werde versuchen, viele
e Spiele zu machen und viele Tore zu schießen."
BILD: Sie bekommen wohl eine neue Rolle.
Van Nistelrooy: „Ja, wir spielen das gleiche System, das Deutschland und Holland bei der WM mit viel Erfolg gespielt ben. Da bin ich der einzige Stürmer. Das ist die einzige Position, die ich im 4-2-3-1-System spielen kann. Ich brauche dann nicht mehr so viel nach hinten zu arbeiten wie letzte Saison. Jetzt kann ich wieder richtiger Stürmer sein.“
BILD: Wie empfanden Sie die letzte Serie? Sie ben fünf Tore geschossen.
Van Nistelrooy: „Ich war überrascht über die e Quote. Ich wusste ja, wo ich herkam. Ich war zufrieden, dass ich überhaupt wieder spielen konnte.“
BILD: Aber Platz 7 war eine Enttäuschung. Waren Sie in Ihrer Karriere je so schlecht?
Van Nistelrooy: „Oh ja, als ich 18 Jahre alt war und meine erste Profi-Saison in Den Bosch machte. Wir gewannen drei Spiele, holten vier Unentschieden, ich schoss drei Tore und wir wurden Letzter...“
BILD: Aber für die -Fans war es letzte Spielzeit eine gefühlte Katastrophe.
Van Nistelrooy: „So wie die letzten drei Monate gelaufen sind, war es eine große Enttäuschung für alle. Jetzt ben wir eine neue Chance, den
dahin zu bringen, wo er hingehört. Unser Ziel muss es sein, wieder nach oben zu kommen. Erfolg geht nicht mit viel Blabla. Erst wenn wir Leistung zeigen, können wir über Ziele reden.“
BILD: Die Mannschaft wurde verstärkt.
Van Nistelrooy: „Letzte Serie war der Kader zu dünn. Da wurde dann zu viel von jungen Leuten erwartet. Durch die Misserfolge gab es viel Unruhe, auch auf der Tribüne. Dazu die Entlassung von Labbadia kurz vor Schluss. Das alles ist keine Plattform für Erfolg.“
BILD: Hatten Sie überlegt, den zu verlassen?
Van Nistelrooy: „Ganz klar, ich be keine Sekunde daran gedacht, vom
wegzugehen. Platz 7 ist kein Grund, um zu gehen. Das war nie ein Thema für mich. Ich
tte nie Zweifel und
be es nie bereut, nach Hamburg gekommen zu sein. Es war eine
e Wahl.“
Fotogalerie Vergrößern 4 Wochen vor Bundesliga-StartDie heissesten Stammplatz-DuelleFoto: Witters1 von 23BILD: Was macht Ihnen Mut für die neue Saison?
Van Nistelrooy: „Den Kader zu sehen, der jetzt schon hier ist und zu wissen, dass noch fünf WM-Fahrer dazu kommen. Wenn wir komplett sind, ben wir ganz viel Qualität. Wir können richtig Spaß
ben und den Leuten Spaß machen.“
BILD: Und der neue Trainer Armin Veh – was zeichnet den aus?
Van Nistelrooy: „Der Trainer ist offen und klar in seinen Ideen, direkt in seiner Ansprache. Man merkt, dass er erfahren ist, viel erlebt und erreicht t. Er erinnert mich an Manchesters Alex Ferguson. Der
t auch immer alles beobachtet, alles gesehen, während seine Assis die Übungen geleitet
ben.“
BILD: Veh sucht einen neuen Kapitän. Stehen Sie zur Verfügung?
Van Nistelrooy: „Kapitän ist gar kein Thema für mich.“
BILD: Und das Karriere-Ende. Sie sind jetzt 34...
Van Nistelrooy: „Ich werde sehen, was kommt. Sinnvoll ist es, von Jahr zu Jahr zu gucken, wie es geht. Wichtig ist, wie es mir mental und physisch geht. Es kann sein, dass plötzlich der Moment kommt, wo ich sage, jetzt ist es genug. Es ist für mich eine e Idee, keine langen Verträge mehr zu machen.“
BILD: Immer mehr Stars kommen in die Bundesliga.
Van Nistelrooy: „Das ist , das zeigt ihren Stellenwert. Immer mehr große Namen sind hier. Früher
tte nur Bayern Stars. Nun ziehen viele Klubs nach. Michael Ballack ist zurück, Schalke holt Raul.“
BILD: Mit Raul waren Sie bei Real Madrid.
Van Nistelrooy: „Ja, und er war immer bei Real. Für ihn ist es ein großer Schritt von Madrid nach Gelsenkirchen. Ich glaube, er macht das ohne Probleme. Er ist ein Kämpfer. Der Wechsel zeigt, dass er noch nicht fertig ist. Raul ist ein Top-Spieler, ein Top-Profi, eine großartige Person. Ich freue mich auf Raul.“
BILD: Worauf muss er sich einstellen?
Van Nistelrooy: „Hier in Deutschland ist alles noch volksnah. Da wollen die Fans Fotos, Autogramme. Manchmal ist das viel. Aber die Leute sind immer nett. In England oder Spanien sehen die Fans die Spieler st gar nicht mehr. Deshalb geraten sie dort in totale Ekstase, wenn es mal passiert.“
BILD: Mögen Sie die Euphorie der Fans?
Van Nistelrooy: „Ich genieße es nicht. Mich stört's aber auch nicht. Nur am Anfang meiner Karriere, als mich plötzlich alle in der Stadt erkannt ben,
d ich es toll. Das war ja mein Traum, berühmt zu sein. Heute bewege ich mich in Hamburg am liebsten mit dem Fahrrad. Da muss ich nicht so oft stehen bleiben...“
BILD: Sie kümmern sich fürsorglich um Talent Heung Min Son?
Van Nistelrooy: „Ja, ich versuche, ihm zu helfen. Ihn ein wenig zu führen. Ich be Spaß, die jungen Burschen zu beobachten. Vielleicht mache ich das, weil sich früher um mich niemand gekümmert
t.“
Quelle: Bild.de