ÄRGER BEIM
Investor Kühne geht auf Westermann und Kacar los
19.08.2010 - 11:44 UHR
Der Investoren-Deal „Anstoß hoch 3“ mit dem Milliardär Klaus-Michael Kühne (73) war beim Hamburger SV von Beginn an umstritten – und jetzt ist das wahr geworden, was Kritiker schon befürchtet tten.
Kühne mischt sich mit öffentlichen Aussagen in die Vereins-Politik ein!
Zur Erinnerung: Der Logistik-Unternehmer investiert 15 Millionen Euro in den Klub, t unter anderem für 7,5 Millionen Euro Beteiligungen an den
-Spielern Marcell Jansen (24), Paolo Guerrero (26) und Dennis Aogo (23) gekauft. Auch an den Kosten für die Neuzugänge Heiko Westermann (27), Gojko Kacar (23), Dennis Diekmeier (20) und Leonhard Sowah (17) sollte Kühne sich beteiligen.
Doch jetzt macht der Investor auf stur, kritisiert die Transfers des Hamburger SV und stellt weitere Beteilligungen auf einmal in Frage.
Die Neuzugänge sind Kühne zu schlecht!
Dem „Hamburger Abendblatt“ sagte der Kaufmann: „Westermann war bisher keineswegs überzeugend, Diekmeier ist schon verletzt. Die Verletzten-Misere des setzt sich unverändert fort! Woran liegt das eigentlich? Und bezüglich des Engagements von Kacar bin ich skeptisch.“ Kacar war vor 4 Wochen für 5,5 Mio Euro von Bundesliga-Absteiger Hertha BSC Berlin gekommen.
Eine Vereinbarung zwischen dem Verein und Kühne sah vor, dass diese Saison ein offensiver Mittelfeldspieler von internationalem Format kommt – sonst reduziert sich das Investitions-Volumen um 2,5 Millionen Euro. WM-Teilnehmer Gojko Kacar ist Kühne nicht genug. „Die Auflage wurde nicht erfüllt“, sagt er trocken.
Ob Kühne sich wie vom gedacht an den vier Transfers beteiligt, lässt er offen: „Es kommt darauf an, an welchen neuen Spielern ich mich schlussendlich beteiligen werde. Das ist zurzeit offen, weil nicht alles so gelaufen ist, wie ich es mir vorgestellt
be.“
Außerdem ist Kühne verstimmt, weil die Verpflichtung von Urs Siegenthaler (62) als Sportlicher Leiter nicht zustande gekommen ist. Mit dem Schweizer war man sich schon einig, dann gab es Kompetenz-Probleme und Siegenthaler blieb am Ende doch lieber als Chef-Scout bei der Nationalmannschaft bleiben. Siegenthaler war Bastian Reinhardt (34) vor die Nase gesetzt worden. -Invester Kühne knallhart: „Ein Ding aus dem Tollhaus.“ Er verrät: „Meine Investition war im Wesentlichen durch die überzeugenden Präsentationen von Herrn Siegenthaler bestimmt.“ Schlecht, wenn der dann plötzlich weg ist...
Kaum zu glauben: Mit Sportchef Bastian Reinhardt t der Investor bis heute nicht geredet.
Alte er sind nun in Sorge um den Klub. Vereins-Legende Uwe Seeler (73) zu BILD: „Hoffentlich bleibt der Klub nicht auf der Strecke. Er muss aufpassen, dass er seine Seele nicht verkauft.“
Ex-Präsident Jürgen Hunke (67) will den Investor los werden: „Ich bin entsetzt, wie der Kühne mit uns umgeht. Er macht, was er will. Der tut mir leid. So was darf sich ein Verein nicht erlauben. Ich würde die 15 Millionen sofort zurück überweisen.“
Der Verein beschwichtigt, versucht zu beruhigen. Aufsichtsrats-Chef Horst Becker: „Herr Kühne ist ein großer -Fan, der sich wie alle Fans auch mal sehr emotional äußert.“ Und vom Vorstand heißt es: „Wir sind zufrieden mit unseren Transferaktivitäten.“
Kühne ist das nicht.
Einer seiner Lieblinge soll übrigens Holland-Held Rafael van der Vaart (27) sein. Der spielte von 2005 bis 2008 schon in Hamburg, war Top-Star und Publikumsliebling und ging dann zu Real Madrid. Durch den Wechsel von Mesut Özil t der Niederländer jetzt schlechte Karten bei Real.
Für van der Vaart würde Kühne sein Geld wohl lieber locker machen als für Westermann und Kacar...
Quelle: bild.de