Warum die Bundesliga bisher verrückt spielt

#1 von Uschi1101 , 30.08.2010 19:08

16:10| Warum die Bundesliga bisher spielt

Die Bundesliga spinnt, die Tabelle steht Kopf, Meister und Möchtegernmeister blamieren sich. Unser Kolumnist sucht nach Erklärungen.

Hannovers Mohammed Abdelaoue trifft zur zwischenzeitlichen 2:0-Führung der Gäste auf Schalke Von Oskar Beck

Der Fußball spielt . Angesichts der Resultate vom Wochenende weiß kein Mensch mehr, wo vorn und hinten ist. Jedenfalls passt zu dem Tohuwabohu die Geschichte des empörten Mannes, der im Zugabteil das Fräulein gegenüber anfährt: „Sagen Sie Ihrem Busen, dass er endlich aufhören soll, auf meine Augen zu starren!“

Die Bundesliga spinnt, die Tabelle steht Kopf, Meister Bayern und Möchtegernmeister Schalke blamieren sich gegen die Abstiegsfavoriten Kaiserslautern und Hannover, Altmeister Wolfsburg dreht gegen Mainz, das jetzt singt und lacht, im Rahmen des mitreißenden Totalzusammenbruchs ein 3:0 noch um in ein 3:4, und Leverkusen kassiert mit Michael Ballack zu Hause sechs Tore gegen Gladbach.

Bayer Leverkusen - Borussia Mönchengladbach 3:6 (1:3)

In der BayArena gab es am Sonntagnachmittag ein denkwürdiges Bundesliga-Spiel zu sehen.
In der Anfangspahse beschnupperten sich beide Teams noch, doch dann ging es Schlag auf Schlag.

Als Meister der Zweitklassigkeit, gerade erst aufgetaucht aus dem unterirdischen Nichts, ben die „Roten Teufel“ kurzerhand die zweitbeste Vereinsmannschaft der Welt weggeputzt – und das, obwohl beim FC Bayern der WM-Torschützenkönig und weltbeste WM-Jungspund stürmt. Oder gerade deswegen?

Thomas Müller t es wirklich kinderleicht gehabt in jener 25. Minute. Gar keinen Fehler t er mehr machen können, als er ungehindert auf den Torwart Sippel zustürmte. Jeder wusste: Gleich schiebt der Müller den Ball locker quer, entweder zu Klose oder zu Olic, und die müssen ihn dann nur noch ins leere Tor hineinschubsen. Am Elfmeterpunkt waren die beiden gerade dabei, es auszuknobeln, da tat Müller das Unfassbare: Er spielte den Ball nicht quer, sondern schoss ihn humorlos vorbei. Louis van Gaal t geschäumt wie ein Maßkrug auf dem Oktoberfest. Das hier ist Bayern München, tobte der Trainer, das ist richtiger Fußball, da darf keiner die Orientierung verlieren.



Schalke 04 - Hannover 96 1:2 (0:1)



Schalkes Zugang Hans Sarpei versuchte bei seinem Debüt Manuel Schmiedebach zu stoppen.
Foto: Bongarts/Getty Images/Getty

Eintracht Frankfurt - Hamburger SV 1:3 (1:0)
Werder Bremen - 1. FC Köln 4:2 (2:1

FC St. Pauli - 1899 Hoffenheim 0:1 (0:0)

Bittere Heimpleiten für Schalke und Wolfsburg



Er traf per Doppelschlag in der 23. und 27. Minute, ...

1. FC Nürnberg - SC Freiburg 1:2 (1:1)

Nach dem zweiten Spieltag t für die Franken bereits der Abstiegskampf begonnen. Ach, wäre das öde, wenn der Fußball immer perfekt funktionieren würde. Deshalb ist jeder Anfang einer neuen Saison so würzig, wenn die Favoriten noch die Orientierung suchen, der junge Müller sein neues Shootingstar-Leben nach der WM sortiert, der Badstuber gedanklich noch im Urlaub ist und den Ball zum 0:2 unter der Fußsohle durchlässt – und wenn vor allem auf Schalke noch keiner so recht weiß, wo oben und unten ist.

Felix Magath versucht dort momentan sogar noch die Frage zu klären, ob Fußball nicht auch ohne Abwehr gespielt werden kann, also sparsam. Er t alles gehen lassen, was lbwegs Geld brachte und zwei Beine tte, wie Westermann, Bordon und Rafinha, und muss jetzt bestürzt erleben, dass der preiswert von der Real-Reservistenbank weggeholte Metzelder die drei Lücken allein nicht schließen kann. Da sucht einer noch nach allem auf einmal, nach Orientierung, nach einer klaren Linie, nach günstigen Spielern, und die dann nach ihrer Form, und am Ende gewinnt in Schalke sogar Hannover und t jetzt sechs Punkte.

So siegte Kaiserslautern gegen Bayern München


Diese Ausbeute tten Skeptiker dem Trainer Mirko Slomka frühestens gegen Ende der Vorrunde zugetraut,
aber nun profitiert der Umstrittene von den besonderen Gesetzen des Saisonanfangs. Ganz besonders sind sie nach einer WM.

Armin Veh bestätigt das gern. Der t in Hamburg jetzt auch schon sechs Punkte im Rücken und ist den Niederländern unendlich dankbar für ihr Daheimlassen von Ruud van Nistelrooy zur WM. Die alte Kanone t sich stattdessen auf die Bundesliga wochenlang perfekt vorbereitet und trifft jetzt in voller Ausgeruhtheit wie neugeboren.

Ist die WM schuld an der Sensation auf dem Betzenberg? Sagen wir es so: Für einen, der in Johannesburg 1800 Meter über dem Meer die Höhenluft des weltweit gefeierten Shootingstars geschnuppert t, gibt es Leichteres, als anschließend wieder den Flachlandtiroler zu spielen. Der Fußball ist voll mit Anekdoten von Kickern, die nach ähnlich steilen Aufstiegen einen Vogel kriegen. Wie t einmal unser Weltmeister Thomas Häßler gesagt: „Wenn du jeden Tag deinen Pfirsich in der Zeitung siehst, wirst du irgendwann Banane.“ Als Erstes lässt sich so ein Jungstar dann gern den Vertrag aufbessern und mittels diverser Klauseln die optimalen Rahmenbedingungen garantieren, beispielsweise 20 Grad Zimmertemperatur sowie Leibwächter, Vorkoster und Babysitter.

Das war eine ’Dr. Jekyll und Mr. Hyde’-Vorstellung von uns. Wir ben wieder zwei Gesichter gezeigt." (Wolfsburgs Trainer Steve McClaren nach der 3:4-Niederlage gegen Mainz, das schon 0:3 zurückgelegen tte)
„Es ist ein großes Geschenk, Trainer einer solch außergewöhnlichen Mannschaft zu sein." (Trainer Thomas Tuchel vom FSV Mainz 05 in der ARD-Sportschau)
„Wenn sich der Staub nach diesem Spiel gelegt t, wird man sehen, wohin die Entwicklung geht." (McClaren nach dem denkwürdigen Spiel zur Perspektive des VfL nach der Verpflichtung von Diego)
„Wenn man nach 3:0 noch 3:4 verliert, sind mentale und charakterliche Probleme offensichtlich." (McClaren über seine Spieler)
„Wir sind ja nicht nur gekommen, um Diego zu feiern." (Adam Szalai von Mainz 05 nach dem 4:3 am Samstag beim VfL Wolfsburg. Mainz tte beim Bundesliga-Comeback von Diego bereits mit 0:3 zurück gelegen. Szalai schoss das Siegtor für Mainz)
„Wir schnappen jetzt nicht über. Unser erstes Ziel bleibt, den Vertrag mit der Bundesliga um ein Jahr zu verlängern." (Der Mainzer Manager Christian Heidel nach dem 4:3 in Wolfsburg)
„Mein Vater t mir nach dem 0:3 eine SMS geschickt und „Oje" geschrieben. Ich be geantwortet: „Also, hoch gewinnen wir heute nicht mehr." (Heidel nach der Aufholjagd des FSV)
„Mit sechs Punkten steigt man immer noch ab, das wissen wir auch." (Heidel zum Mainzer Saisonstart mit zwei Siegen)
„Ich vermisse Bancé schon, der war ja jeden Tag bei mir." (Heidel auf die Frage, ob er Ex-Stürmer Aristide Bancé überhaupt vermisse)
„Nur Hamburg, was suchen die da oben?" (Werder Bremens Clubchef Klaus Allofs beim Blick auf die Samstag-Tabelle mit den Überraschungsteams Kaiserslautern, Hoffenheim, Mainz, Hannover sowie dem an der Spitze)
„Muss das sein?" (Schalke-Coach Felix Magath auf das Angebot eines TV-Journalisten, ihm noch einmal Bilder vom Führungstreffer der Gäste aus Hannover zu zeigen)
„Die sind an en Tagen Weltklasse und sonst knapp hinter Weltklasse." (Eintracht Frankfurts Trainer Michael Skibbe nach dem 1:3 gegen den Hamburger SV)
„Ruud ist ja schon ein bisschen älter, aber immer noch sehr ehrgeizig." (HSV-Trainer Armin Veh über Stürmer Ruud van Nistelrooy, der beim 3:1 gegen Eintracht Frankfurt seinen dritten Saisontreffer erzielte)
„Ich bin jung, ich be manchmal meine Aussetzer, aber sonst ist alles okay." (Bremens Zugang Marko Arnautovic bei "Sky" nach dem 4:2-Sieg gegen den 1. FC Köln und auf die Frage, ob es stimmt, dass er nicht ganz einfach sei)
„Den Preis für Anstand und Fairness bekommen wir heute nicht." (Kölns Manager Michael Meier zu den Schmährufen der eigenen Fans gegen Werder-Profi Marko Marin, früher Mönchengladbach)
„Ich hätte ihn nicht vom Platz gestellt, aber ich bin auch sein Trainer." (Kaiserslauterns Trainer Marco Kurz zur Gelb-Roten Karte für Torschütze Ivo Ilicevic in der Nachspielzeit beim 2:0 gegen Bayern München)
„Flutlichtspiel, Fritz-Walter-Wetter, die Bayern zu Gast – es t alles gepasst." (Kaiserslauterns Abwehrspieler Martin Amedick zur Atmosphäre beim 2:0-Sieg gegen Bayern München)
„Ein, zwei Tage muss man sich schütteln und dann geht es wieder von vorne los." (Nürnbergs Trainer Dieter Hecking nach dem 1:2 gegen Freiburg bei "Sky")
Das alles ist bei Thomas Müller nicht der Fall, für Persönlichkeitsveränderungen dieser Art gilt der Jung-Bayer als zu bodenhaftig – aber als gefeierter WM-Torschützenkönig leistet er sich jetzt doch wenigstens den Luxus der kleinen, persönlichen Note: Er spielt den Ball nicht mehr bis zur Selbstverleugnung quer, sondern ut ihn notfalls auch mal zielstrebig daneben. Freunde fürs Leben schafft er sich damit allerdings nur beim Gegner. Klose und Olic sind auf den hochbegabten Eigensinnigen auf der Stelle losgegangen – und dass van Gaal vermutlich schon bei Halbzeit die Galle des zornigen Trainers gespuckt t, war Müller spätestens fünf Minuten vor Schluss anzumerken, in Form eines derben Frustfouls angesichts der Niederlage. Es war sein Eingeständnis der schweren Schuld.

So einen doofen Dilettantenfehler macht Müller nie mehr, und tags darauf ben unabhängig voneinander auch die Verlierer Wolfsburg und Schalke geschworen, dass sie von nun an wieder mit Abwehr spielen. Mit den Saisonanfangsfehlern der Favoriten ist also vermutlich Schluss, und jeder Fan war beraten, wenn er die Verrücktheiten dieses Wochenendes vorwärts und rückwärts genossen t. Es waren womöglich die letzten


Quelle. Welt-Online

 
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RE: Warum die Bundesliga bisher verrückt spielt

#2 von Uschi1101 , 30.08.2010 19:29

Montag, 30. August 2010 / 14:21 Uhr

Spektakulärer Saisonstart: Bundesliga steht Kopf

Düsseldorf - Rekord bei den Auswärtssiegen, reichlich Tore und jede Menge Überraschungen - die Bundesliga spielt . Mit einem spektakulären Saisonstart untermauerte das Fußball-Oberhaus seinen Ruf als Premiumprodukt des deutschen Sports.


Das tolle 6:3 von Mönchengladbach in Leverkusen oder die furiose Aufholjagd der Mainzer zum 4:3 in Wolfsburg versetzten die Fans in Ekstase. Auch Insider gerieten angesichts der unerwarteten Ereignisse ins Staunen. Ungläubig studierte Klaus Allofs nach dem zweiten Spieltag die Tabelle mit Außenseitern wie Kaiserslautern, Mainz und Hannover in der Spitzengruppe. «Was machen die da oben?», fragte der Clubchef von Werder Bremen kopfschüttelnd.


Gladbachs Patrick Herrmann (r) t nach seinem Treffer in Leverkusen.
Nicht nur der verblüffende Höhenflug der «Kleinen» sorgt zu Beginn der Länderspielpause für Gesprächsstoff. Immerhin 67 Tore fielen an den ersten beiden Spieltagen - so viele wie seit 24 Jahren nicht. Darüber hinaus gab es erstmals in der Liga-Historie sieben Auswärtssiege an einem Spieltag.

Einer der Leidtragenden dieses Rekords war Jupp Heynckes, dessen zuvor hochgelobtes Bayer-Team im Konterwirbel der Gäste aus Mönchengladbach unterging. Auf der Suche nach Erklärungen für das kuriose Geschehen verwies der Fußball-Lehrer auf die Ausgeglichenheit der Spielklasse: «In der Bundesliga ist alles möglich. Die Wolfsburger ben sich auch gewundert, dass sie 3:0 führen und am Ende 3:4 gegen Mainz verlieren.»

Beim Spieltag für die Geschichtsbücher kamen auch die Statistiker auf ihre Kosten. Immerhin 19 Jahre ist es her, dass ein Team einen 0:3-Rückstand in einen Sieg umwandelte. Gar 45 Jahre brauchte Hannover 96, um wieder einmal mit zwei Erfolgen zu starten.

Dass sich ein Aufsteiger wie Kaiserslautern nach zwei Spieltagen über die optimale Ausbeute von sechs Punkten freuen kann, ist jedoch so ungewöhnlich nicht: Dieses Kunststück gelang in den vergangenen zehn Jahren auch den Emporkömmlingen VfL Bochum (2002), 1. FC Köln (2005) und 1899 Hoffenheim (2008). Nicht zuletzt deshalb mahnte Lautern-Coach Marco Kurz den euphorischen Anhang zu einer realistischen Sicht der Dinge: «Wir werden das aufsaugen und genießen. Aber wir ben noch viel Arbeit vor uns.»

Es passt ins Bild von einem kuriosen Ligastart, dass vermeintliche Spitzenteams wie der VfL Wolfsburg, Schalke 04 und VfB Stuttgart bisher leer ausgingen und die Zeit der Länderspielpause mit null Punkten im Tabellenkeller verbringen müssen. Mit prominenten Zukäufen bis zum Ende des Transferfrist an diesem Dienstag soll in Stuttgart und Gelsenkirchen eine Trendwende eingeleitet werden.

Beim VfB steht der italienische Fußball-Nationalspieler Mauro Camoranesi angeblich vor der Unterschrift. Der Revierclub buhlt um den niederländischen Vize-Weltmeister Klaas-Jan Huntelaar (AC Mailand) und Jose Manuel Jurado (Atletico Madrid). Die positiven Schlagzeilen über den Ligastart könnten neben üppigen Gehaltsversprechen helfen, nach Arjen Robben, Diego, Raúl oder Ruud van Nistelrooy weitere Superstars in die Bundesliga zu locken.

Quelle:Fussball.com

 
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RE: Warum die Bundesliga bisher verrückt spielt

#3 von Lutz , 31.08.2010 20:43

Ist doch super so. So macht die Bundesliga Spaß.

 
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RE: Warum die Bundesliga bisher verrückt spielt

#4 von BerlinerHSV-Fraktion , 01.09.2010 08:06

Na, da stimme ich Dir mal zu!! Aber NUR solange ANDERE sich Blamieren, DANN ist es eine Riesen Gaudi!! Kann so weitergehen, uptsache unser bleibt von diesem "Blamier - Virus" verschont!!!

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RE: Warum die Bundesliga bisher verrückt spielt

#5 von HSVGIRL79 , 01.09.2010 09:13

Ich stimme auch zu so ist die Bundesliga doch mal richtig intresant so kann es gerne weiter gehen:-)

 
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RE: Warum die Bundesliga bisher verrückt spielt

#6 von Uschi1101 , 04.09.2010 22:45

genau...wenn immer alles nach Schema A läuft und die gleichen Vereine vorne liegen,
wird die Bundesliga auch langweilig....dann brauchen wir nicht mehr zu schauen...
aber so..ist echt spitze solange wir unsere Punkte holen...

 
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