"Gemeinsam auf den Liga-Gipfel!"[/size]
[size=150]MOPO-Aktion für ein friedliches Derby: In der Eimsbütteler Kneipe "Pandora" werden die Siege beider Hamburger Klubs gefeiert. Ole Hinz (38) erzählt hier, wie wunderbar das funktioniert.
VON OLE HINZ
Wir sind eine große Clique von etwa 30 Freunden und Bekannten in Eimsbüttel. Ein großer Teil dieses Freundes- und Bekanntenkreises kennt sich seit 20 Jahren und länger. Und seit Sommer 2006 schauen wir gemeinsam die Spiele des und des FC St. Pauli – mal in kleinerer oder größerer Runde. Das zahlenmäßige Verhältnis von St. Pauli- und
-Fans hält sich die Waage.
In der Kneipe "Pandora" in Eimsbüttel t sich auf diese Weise eine große Gruppe gebildet, die alle dem jeweils anderen Verein den Erfolg gönnt und wünscht. Die
-Anhänger
ben sich über St. Paulis Aufstiege gefreut, genauso wie der Kreis der St. Pauli-Fans dem
den Erfolg in Liga und Europapokal gegönnt
t.
Natürlich gibt es Frotzeleien und Späße untereinander, das muss auch sein. Aber es gibt niemals Streit, alle gehen voll und friedlich miteinander um. In der Kneipe hängen Flaggen von beiden Vereinen, sie ist Stammlokal von uns allen und auch eines
-Fanclubs. Seit zwei Jahren gibt es sogar eine gemeinsame Tore-Kasse – pro Treffer fließen 50 Cent. Von diesem Geld
ben wir im Sommer eine gemeinsame Barkassenausfahrt bezahlt.
Wir alle freuen uns, dass Hamburg wieder zwei Vereine in der Bundesliga t und wünschen uns, dass es lange so bleiben wird. Und wir hoffen, das diese Spiele friedlich bleiben. Leider gibt es auf beiden Seiten eine gewisse Anzahl von Fans, die gewaltbereit sind. Nach dem Vorfall in Altona waren wir erschrocken, denn wohl zum ersten Mal wurden in Hamburg Frauen und Kinder im Zusammenhang mit Fußball angegriffen und verletzt. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob es
er waren. Wäre es andersherum passiert, wäre es genauso abscheulich. So etwas darf einfach nicht geschehen.
Wir wollen mit der Aktion und unserem Aufruf die Rivalität hervorheben, ja. Aber es soll eine sportliche Rivalität sein, vielleicht auch eine der Philosophien, die beide Vereine ben – aber keine Rivalität der Fäuste. Wir wollen zeigen, dass es Menschen gibt, die entweder dem einen oder dem anderen Verein zugeneigt sind und trotzdem befreundet sein können.
Wir alle sind Hamburger und wollen den Erfolg für diese wunderbare Stadt. Außer in den 180 Minuten gegeneinander – da wollen wir er natürlich die sechs Punkte behalten. Aber nach dem Abpfiff trinken alle gemeinsam ein Bier, egal wer gewonnen
t. Hamburg soll den Takt der Liga vorgeben und sie am besten vom Gipfel, der Tabellenspitze, anführen. Hauptsache, der
bleibt immer vor St. Pauli ...
Quelle: mopo.de