Fußball / EM 2012
14.10.2010 "Wir ben einen Sarg mit deinem Namen"
Nach dem abgebrochenen Spiel zwischen Italien und Serbien werden erschreckende Details bekannt. Subotiv fürchtet um sein Leben. Die Partie zwischen Italien und Serbien musste wegen Randalen abgebrochen werden Von Nikolai Kube
München - Die schlimmen Bilder ben sich in den Köpfen von Millionen von Fußball-Fans eingebrannt.
Ein vermummter Mann sitzt auf dem Absperrgitter des Stadions, zerlegt mit einem Klappmesser den Abfangzaun in seine Einzelteile und hetzt eine Bande von Hooligans mit Hassparolen auf.
Ivan Bogdanov, ein arbeitsloser serbischer Hooligan und Anführer der rechtsextremen Fan-Gruppe von Roter Stern Belgrad ("Ultra Boys"), ist das Sinnbild der hässlichen Ausschreitungen beim EM-Qualifikationsspiel zwischen Italien und Serbien.
Die Partie wurde nach sieben Minuten von Schiedsrichter Craig Thomson abgebrochen, nachdem erneut Feuerwerkskörper auf das Spielfeld in Genua geflogen waren.
Acht Serben in Untersuchungshaft
"Ich be nichts gegen Italien, sondern gegen meine Mannschaft. Ich liebe meine Heimat", soll Bogdanov den Behörden gesagt
ben.
Weitere Themen Alles zur Toyota-HBLSPORT1 - Bundesliga ManagerDer Bundesliga-TabellenrechnerDie MotoGP live bei SPORT1VIDEO: Die SPORT1-NewsCommunity: Diskutieren Sie mit!
Der Hooligan, der die Ausschreitungen organisiert ben soll, befindet sich weiter mit sieben anderen serbischen Randalierern in Untersuchungshaft. Am Mittwoch waren zwei Serben bereits zu einem Jahr bzw. drei Monaten Haft verurteilt worden.
Kein Schnellverfahren
Dagegen wurden 35 andere Randalierer inzwischen aus Italien ausgewiesen. Insgesamt erstattete die Staatsanwaltschaft 47 Anzeigen.
Die inhaftierten Hooligans würden kein Schnellverfahren erhalten, damit die Staatsanwaltschaft mehr Zeit für die Ermittlungen be, erklärte Staatsanwältin Cristina Camaiori.
"Nur mit einer Kalaschnikow hätte man dieses Block noch einmal ruhig bekommen können", sagte der italienische Funktionär Marcello Nicci zu den hässlichen Szenen im Stadion.
Brennende Fackel fliegt in Bus
Währenddessen sitzt der Schreck der serbischen Nationalmannschaft noch immer in den Gliedern.
"So etwas be ich noch nicht erlebt", sagte der Dortmunder Neven Subotic den "Ruhr Nachrichten" und erzählte von den Szenen im Mannschaftsbus, die sich auf der Fahrt zum Stadion abgespielt
ben.
20 Hooligans hätten den Teambus gestürmt und eine brennende Fackel in den besetzten Bus geworfen. Danach wollten sie Torhüter Vladimir Stojkovic herausziehen und skandierten Gesänge, die den Tod des Keepers forderten.
"Er zitterte wie Espenlaub"
Unter anderem sei der Satz "Wir ben einen Sarg mit deinem Namen drauf" in Richtung Stojkovic gefallen.
Der Keeper war vor der Saison von Roter Stern zu Partizan Belgrad gewechselt und war durch die Anfeindungen der Hooligans dermaßen eingeschüchtert, dass er vor der Partie sogar Zuflucht in der italienischen Kabine suchte.
"Er zitterte wie Espenlaub", sagte später Nationaltrainer Cesare Prandelli, der von einer "paradoxen Situation" sprach.
''Da kam der serbische Torhüter in unsere Kabine und tte große Angst. Und das
t uns bewusst gemacht, dass das eine riskante Partie wird, weil das Ziel dieser Fans war, dass das Spiel gar nicht erst stattfindet.''
Kacar steht "unter Schock"
Stojkovic' Teamkollege Subotic fürchtete ebenfalls um sein Leben: "Du weißt ja nicht, ob so jemand ein Messer dabei t oder sonst noch was. Richtet sich die Gewalt jetzt gegen Spieler? Wie weit geht so jemand?", sagte er.
"Es ist so ein Gefühl der Unsicherheit, das dich quält. Und das hinterlässt Spuren. Ich spiele gerne Fußball, aber nicht um jeden Preis. So kann es nicht weitergehen", sagte Subotic.
Auch Gojko Kacar vom Hamburger SV sagte: "Ich stehe unter Schock. Wir tten nur noch Angst."
"Attentat gegen den Staat"
Angst vor einer rechtsextremen Gruppe von Roter Stern Belgrad, die offenbar politische Motive verfolgte.
Mit den Krawallen solle angeblich die Annäherung Serbiens an die EU sabotiert werden. Rechte Kräfte bedienen sich der Hooligans, um ein Klima politischer Destabilisierung zu schaffen und Neuwahlen zu erzwingen.
"Das ist ein Attentat gegen den Staat, und die Drahtzieher sitzen in Belgrad", sagte der Verbandspräsident Tomislav Karadzic.
"Diese Schande t die ganze Welt gesehen. Seit zwei Tagen fühlten wie uns wie auf einem Pulverfass. Wir
ben die italienischen Sicherheitsorgane gewarnt, dass so etwas passieren könnte", so Karadzic weiter.
Italien weist Mitverantwortung von sich
Doch warum reagierten die Italiener auf diese Ankündigungen nicht angemessen?
Der italienische Fußball-Verband FIGC weist jegliche Mitverantwortung für die Ausschreitungen von sich - und das obwohl Italien als Gastgeber in Genua gemäß der Regeln der UEFA die Sicherheit im Stadion zu gewährleisten tte.
"Eine Strafe vonseiten der UEFA würde mich enttäuschen, da ich nicht sehe, welche Verantwortung wir tragen sollten", sagte Italiens Innenminister Roberto Maroni.
Vorwürfe gegen Ordnungskräfte
Roberto Massucci, zuständig für die Sicherheit in Italiens Stadien, sagte: "Man t uns über die Anzahl der anreisenden Fans, nicht über die Gefährlichkeit informiert."
Schwere Vorwürfe richtete dagegen BVB-Spieler Subotic gegen die italienischen Ordnungskräfte:
"Die italienischen Polizisten standen draußen und ben uns demonstrativ den Rücken zugewendet. Wir
tten Glück. Ich hätte nie gedacht, dass ich so was mal erleben muss", meinte Subotic.
Eines ist jedoch sicher: Der serbische Fußball wird bestraft. Geldbußen, Punktabzüge oder gar der Ausschluss aus der EM-Qualifikation wären mögliche Konsequenzen. Eine Entscheidung wird die UEFA am 28. Oktober fällen.
Quelle: Sport1
Beiträge: | 1.978 |
Registriert am: | 18.08.2009 |
Für sowas be ich nun wirklich kein Verständnis mehr.....
da wollen die Fans in Ruhe ein Spiel anschauen und dann kommen solche Idioten und zerstören alles...
es fehlen einem die Worte....
Beiträge: | 1.978 |
Registriert am: | 18.08.2009 |
Da muss ich dir vollkommen Recht geben Uschi
Beiträge: | 2.710 |
Registriert am: | 26.10.2008 |
Streit um Schuldfrage nach Fußball-Krawallen
14. Oktober 2010 | 16:43 Uhr
Nach der Randale im serbischen Fan-Block sind im Marassi-Stadion überall Zerstörungen zu sehen.
Rom (dpa) - Im Hooligan-Skandal von Genua ist der Streit um die Schuldfrage voll entbrannt. Serbiens Fußball-Verband FSS berief nach den schweren Krawallen serbischer Rowdys beim abgebrochenen EM-Qualifikationsspiel in Italien für den 15. Oktober eine Krisensitzung ein.
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) soll mit einem eigenen Bericht des FSS zudem milde gestimmt werden. Die italienische Regierung und der italienische Fußballverband (FIGC) wiesen eilig jegliche Mitverantwortung für die Ausschreitungen zurück.
Politik und Funktionäre schoben den Serben den «Schwarzen Peter» zu. «Eine Strafe vonseiten der UEFA würde mich enttäuschen, da ich nicht sehe, welche Verantwortung wir tragen sollten», sagte Italiens Innenminister Roberto Maroni.
Die Partie zwischen Italien und Serbien war am 12. Oktober wegen der Randale auf den Rängen in der 7. Minute abgebrochen worden. Die brutale Eskalation von Genua schockte die Fußball-Welt. Insgesamt gab es 17 Verletzte. Nach den Vorfällen im Stadio Marassi nahm die italienische Polizei acht Gewalttäter in Haft, 19 weitere mutmaßliche Krawallmacher gingen der Polizei an der serbischen Grenze ins Netz. Die UEFA berät am 28. Oktober über Sanktionen.
Thomas Bach forderte als Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) die Verbände, Vereine und die Polizei zu erhöhter Wachsamkeit auf, um politisch motivierte Ausschreitungen zu verhindern. «Damit kein Trend entsteht, ist erhöhte Wachsamkeit angesagt, in dem man Instrumente anwendet, die bereits in der Vergangenheit gegriffen ben, wie zum Beispiel Ausreisekontrolle oder Stadionverbot», sagte der DOSB-Chef. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) sieht sich mit seinen Konzepten
aufgestellt. «Natürlich bleibt immer ein Restrisiko», sagte der DFB-Sicherheitsbeauftragte Helmut Spahn.
UEFA-Chef Michel Platini kündigte ein rtes Vorgehen gegen Gewalttäter bei Sportveranstaltungen an. «Wir wissen, wo die Hooligans sind. Polen ist von diesem Problem auch nicht frei», sagte Platini in Warschau. Er erinnerte drohend an die «Null-Toleranz- Politik» seines Verbandes gegenüber Rowdys im Stadion. Wohl auch deshalb will der serbische Verband der UEFA-Disziplinarkommission eine eigene Analyse zukommen lassen, in der die Geschehnisse aufgearbeitet werden. Die Serben beteuerten mehrfach, die Gastgeber auf die Gefährlichkeit der anreisenden Fans hingewiesen zu
ben.
Dies aber bestreiten die Italiener. «Es gab nur ein Fax mit der Information, dass 200 Fans kommen würden», betonte Innenminister Maroni. Später sei die Zahl bei einer Besprechung mit der UEFA auf 1200 erhöht worden. Eine ausdrückliche Warnung be es aus Belgrad jedoch nicht gegeben. Nach Maronis Meinung hätten die einschlägig bekannten Hooligans schon in Serbien gestoppt werden müssen.
Maroni räumte lediglich ein, dass die Wahl des «Stadio Marassi» diskussionswürdig sei. Offenbar seien die Sicherheitskontrollen aufgrund der zahlreichen und aggressiven serbischen Fans nicht streng genug erfolgt. Zudem biete das Stadion in Genua nicht genug Platz für Kontrollschleusen an den Zugängen. Antonello Valentini, Direktor des Verbands FIGC, betonte dagegen: «Wir ben ein reines Gewissen und zusammen mit der Polizei getan, was wir tun konnten.»
Für den Wochenend-Spieltag in der Serie A verfügten die Italiener allerdings eine erhöhte Sicherheitsstufe. Es wird befürchtet, dass sich einheimische Hooligans ein Beispiel an den serbischen Randalierern nehmen und sich mit diesen solidarisieren.
Der Einsatz der Sicherheitskräfte in Genua wurde in Italien einhellig gelobt. «Die Polizei t ein zweites Heysel verhindert», sagte Maroni. Im Brüsseler Stadion waren 1985 beim Europacupspiel zwischen Juventus Turin und dem FC Liverpool bei einer Massenpanik 39 Menschen ums Leben gekommen.
Versöhnliche Töne schlug Italiens Außenminister Franco Frattini an, der Serbien vor der in Italien und international geäußerten Kritik in Schutz nahm. «Serbien ist das Opfer einer Gruppe von Kriminellen geworden», sagte der Minister. Die Vorfälle seien eine Schande für die serbischen Extremisten, nicht jedoch für das Land, dem man auf dem Weg in die Europäische Union zur Seite stehe.
Ähnlich stellte es Serbiens Oberster Verteidigungsrat, der unter anderem von Präsident Boris Tadic geleitet wird, dar. Das Gremium warf «Hooligans und anderen extremistischen Organisationen» vor, die Sicherheit des Staates unterlaufen zu wollen. Erst am 10. Oktober war es nach dem ersten Umzug von Homosexuellen in Belgrad zu schweren Krawallen gekommen.
Quelle:shz
Beiträge: | 156 |
Registriert am: | 25.10.2010 |
Fußball als Politikum, als Bühne für Gewaltbereite Hooligans, Rechtextreme Ultras mit Drahtziehern im hintergrund........ ein armutszeugnis für den Serbischen Fußball- Verband, aber auch für den Italienischen Verband....... arme Italienische Fußball - Fans..., Bestechungsskandale wo man hinschaut, und immer mehr Gewaltbereite Gruppierungen auch in den eigenen Stadien.......
Gott sei Dank gibt es solche Zustände bei uns so nicht, nicht in DEM Außmaß...... noch nicht zumindest. Ich hoffe das bleibt bei uns in Deutschland auch so!!!!
Beiträge: | 511 |
Registriert am: | 16.02.2010 |
Hoffentlich....da man in der heutigen Zeit nie weiß wie es in manchen Köpfen tickt...
Denn wo man hinschaut oder hinhört..gibt es nur Krawalle, Gewalt, Bestechungen...
nichts mehr mit dem Fussball vor Jahren, wo noch alles friedlich ablief ...
in was für einer Zeit leben wir eigentlich
Beiträge: | 1.978 |
Registriert am: | 18.08.2009 |
Wir Leben lt im Zeitalter des internationalen Terrorismus, die Gewaltbereitschaft
t ein neues Level, eine neue "Qualität" erreicht, kein Wunder bei dieser Globalen Vernetzung der Medien ( Internet, TV und Co.)............... hoffen wir alle mal, das wir solche Szenarien bei uns in Deutschland längerfristig weder in den Fußballstadien, noch in anderen Bereichen in unserer Öffentlichkeit erleben müssen.....!!!!!!
Wobei, wenn ich zurück an die 80´ er Jahre Denke, wo der DFB alle Mühe tte, die Stadien Gewaltfrei zu bekommen, wo sich ganze Hundertschaften von Gewaltbereitren Fußball - Holls mitunter wüste Schlägereien geliefert
ben auf den Zuschauerrängen,und nach dem Spiel vor den Stadien usw., was zum teil zu Spielunterbrechungen, bzw. Abbrüchen geführt
tte.....
Früher tten die Leute als Zuschauer in Zivil meist wenig bis gar nichts zu Befürchten, da diese art von Gewalt sich sozusagen nach "innen" gerichtet
t, auf ebene unter Fußball - Hools, heute allerdings werden solche "Aktionen" Fatalerweise teils auch im Politischem Sinne genutzt, um auch auf Medialer Ebene auf sich Aufmerksam zu machen. Wo selbst Zuschauer in "Zivil" aufpassen müssen, um nichts abzubekommen......... lasst uns mal alle hoffen, das die Gewalt nicht irgendwann eskaliert............
Beiträge: | 511 |
Registriert am: | 16.02.2010 |
Tja Micha, ich glaube irgendwann knallt das auch in Deutschland . An manchen Tagen, kann ich z.B. bei meinen Kunden ein ziemliches Agressionspotential feststellen. Meistens dann, wenn die Benzinpreise mal wieder nach oben gehen. Ich glaube das sich in der Gesellschaft bei und zu manchen Dingen ein ziemlicher Frust herrscht. Aber bei dieser Wegschau und kann gar nicht sein Politik in Deutschland, ist das ja auch kein Wunder.
Was die Serben betrifft, da kann ich nur sagen, für England war es auch mal ganz Lehrreich mal pausieren zu müssen. Denn die englische Nationalmanschaft war ja auch mal wegebn randalierender Fans Gesperrt. Nicht schön für die Fußballer, aber der Schutz friedlicher Fußballfans t Vorrang. Hat bei den Engländern ja ganz
funktioniert. Ich wünsch mir natürlich, das sich solche Szenen beim Fußball nicht mehr stattfinden. Vor allem nicht in Deutschland.
Beiträge: | 1.105 |
Registriert am: | 09.10.2009 |
Ja Lutz, da muß ich dir Recht geben.
Meine Kunden sind genauso wie deine, nur
das bei uns die Preise nicht immer schwanken.
Glaube aber auch das dies alles mit der allgemeinen
Stimmung zutun t. Möchte jetzt aber nicht das Thema
Politiek ansprechen, gehöhrt hier nicht wirklich hin.
Beiträge: | 2.710 |
Registriert am: | 26.10.2008 |
Stimmt, Ihr Beiden!!! Ist ja auch ein sehr langes Thema, und dies soll ja in erster Linie doch ein Fußball - Forum sein. Allgemein wird die Stimmung in der Bevölkerung immer Greizter untereinander, auch hier unter den Mietern wo ich Arbeite. Wir Erleben das wohl in allen Bereichen zur Zeit. Aber zurück zum Thema Fußball.
Ich würde mir wünschen, das die Sicherheitsvorkehrungen in den Bundesliga - Stadien weiterhin der jeweiligen "Situation" angepasst werden, damit solche Szenarien von Gewalteskalationen in UNSEREN Stadien schon von vornherein im Keim erstickt werden. Hoffen wir mal, das dies dann auch ausreicht für die Zukunft zu Verhindern, das Zuschauer und Fans zu Schaden kommen!!!
Stichwort England und seine Hools: wäre ein es Zeichen, wenn auch die Serben dafür Bestraft werden von der UEFA, das sie mal ein bis zwei Spiele zu Hause vor Leeren Rängen Spielen müssen, damit sie wieder zur Vernunft kommen. Ich befürchte nur, das es dann eben unter umständen woanders Knallt........
Und eine saftige Geldstrafe für den Italienischen Verband, die wenig bis nichts unternommen ben, um dies schon im Vorfeld möglichst zu Verhindern!!!!!
Beiträge: | 511 |
Registriert am: | 16.02.2010 |
![]() | Ein Kostenloses Forum | Einfach ein Forum erstellen |