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Das vierte Nordderby gegen Bremen

Der HSV muss heute siegen, um die Saison zu retten

9. Mai 2009, 23:02 Uhr

Der HSV droht am Ende der Saison mit leeren Händen dazustehen. Doch der Meisterkampf ist noch nicht entschieden. Und durch Wolfsburgs Patzer hat auch der HSV noch Chancen auf den Meistertitel.

Hamburg.

Der HSV steht unter Druck. Zumindest wenn das nun schon fast verkorkste Saisonfinale noch gerettet, und der Anschluss an die Tabellenspitze gehalten werden soll.
So verheißungsvoll die Saison für die Hamburger von Trainer Martin Jol begann, desto dramatischer droht sie nun zu enden: das Aus im Uefa-Cup, das Aus im DFB-Pokal und nur ein Sieg aus den vier Bundesliga-Partien. Träumte man auch von drei Titeln, scheint es nun nicht ein einziger zu werden.
Und in der Bundesliga müssen die Hamburger um jeden Platz kämpfen, das Rennen um die oberen Tabellenplätze ist eng und spannend wie seit Jahren nicht mehr. So ist selbst der Einzug in einen internationalen Wettbewerb nicht zwingend gewährleistet. Borussia Dortmund legte in den vergangenen Wochen eine solch beeindruckende Serie hin, dass sich der BVB zumindest vorübergehend in der Tabelle vor den HSV schieben konnte. Das Punktekonto ist ausgeglichen (beide 55), aber das Dortmunder Torverhältnis ist deutlich besser, so dass der HSV am heutigen Nachmittag schon gegen Werder Bremen gewinnen muss, um den sechsten Rang nicht auch am Montag inne zuhaben.
Das schwache Torverhältnis von +2 könnte dem HSV noch zum Verhängnis werden, denn obwohl die Rothosen bei einem Sieg in Bremen bis auf zwei Punkte am Tabellenführer Wolfsburg dran wären, hätten sie durch die niedrigste Tordifferenz aller Spitzenteams die schlechtesten Karten. Doch weil Wolfsburg in Stuttgart Punkte ließ, ist noch keine Vorentscheidung in Sachen Meisterschaft gefallen und auch der HSV kann zumindest noch ein kleines Wörtchen im Titelrennen mitreden.
Wolfsburg, Bayern, Hertha, Stuttgart und der HSV dürfen noch träumen. Dortmund hat fünf Punkte Rückstand, die sich in drei Spieltagen nicht wettmachen lassen. Und sollte der HSV in Bremen verlieren, würde auch ihr Rückstand zum Tabellenführer auf fünf Punkte anwachsen, und die kühnen Titelträume würden ein für allemal begraben.
„Es ist wichtig, dass wir nächstes Jahr wieder in Europa vertreten sind. Wir haben sogar noch eine Riesenchance auf die Champions League und müssen dafür sorgen, dass wir aus Bremen drei Punkte mitnehmen“, sagt HSV-Abwehrchef Joris Mathijsen und sieht den HSV nicht mehr als heißen Anwärter auf den Titel.
In Bremen muss der HSV zwar auf Alex Silva (Muskelfaserriss im Oberschenkel) und möglicherweise auch auf Ivica Olic (Knieprellung) verzichten, aber auch Bremens Trainer Thomas Schaaf plagen Personalsorgen: Per Mertesacker erlitt einen Innenbandriss und Clemens Fritz und Sebastian Boenisch sind gelb-gesperrt. Da das Spiel für die Bremer, die im Niemandsland der Tabelle stehen, aber nicht mehr als ein Test für die beiden Pokalendspiele sein dürfte, stehen die Sieg-Chancen des HSV auch ohne Olic und Alex Silva nicht schlecht. (abendblatt.de/sid)

Quelle: Hamburger Abendblatt